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Der Fischer vom Königssee

Aktualisiert am 04.03.2011

Der schönste Arbeitsplatz der Welt, oder wie man täglich das Paradies erleben darf

Seit über 40 Jahren ist Rudi Amort der einzige Fischer auf dem Königssee. Früh am Morgen wenn er hinausfährt, ist es noch ganz still auf dem See. Keine Menschenseele nur der Fischer, die Fische und das plätschern des Wassers um das Boot herum. Dann werden die bereits am Vorabend ausgebrachten Netze kontrolliert. Die gefangenen Fische werden auf der Halbinsel St. Bartholomä weiterverarbeitet und das bekannteste „Schmankerl“ ist der so genannte Schwarzreiter.

Fischparadies Königssee

Der Königssee ist reich an Fischen. Hier mitten im Biossphären-Reservat Berchtesgaden finden sich Hechte, Renken, Barsche und Saiblinge im See. Um diese Fische zu fangen, muss der Fischer täglich schon früh am Morgen auf den See fahren. Bevor der erste Sonnenstrahl über die Kanten der steil aufragenden Felswände auf den See trifft ist der Fischer schon lange am Arbeiten und befindet sich Mitten auf dem See um die Netze zu kontrollieren. Jetzt wird das Netz hochgezogen und plötzlich hört und sieht der Fischer das Zappeln eines Fisches, Der Fisch wehrt sich aber vergeblich, denn der Fischer nimmt den Fisch aus dem Netz und gibt den Fisch in den Bottich in dem bereits einige weitere Fische auf das Verarbeiten warten. Auf diese Weise werden täglich bis zu 15 Fischernetze kontrolliert.

Nach und nach steigt die Sonne auf und taucht den See in verschiedene Farben. Die Idylle wird umrahmt von der Watzmann-Ostwand, dem Steinernen Meer und dem Hagengebirge. Diese Majestätischen Eindrücke wirken am frühen Morgen noch Phantastischer als Mitten am Tag, wenn die Sonne hoch oben steht und der Königssee smaragdgrün glitzert.

Die Arbeit als Fischer

Das Kontrollieren der Fischernetze dauert ca. eineinhalb Stunden. Diese Zeit verbringt der Fischer also jeden Morgen auf dem See und darf diese Eindrücke erleben. Die Netze erreicht er mit einem 35PS-Fischerboot. Die Fahrzeit vom Fischerhäuschen auf St. Bartholomä bis zu den ausgebrachten Netzen dauert ca. 10 Minuten. Sie haben richtig gelesen, es gibt doch Motorboote auf dem Königssee. Es dürfen aber nur der Wirt von St. Bartholomä, die Angestellten des Nationalparks Berchtesgaden, die Wasserwacht und der Fischer mit einem Motorboot über den See fahren. Alle anderen Transporte erfolgen mit den Elektrobooten der staatlichen Seenschifffahrt Königssee, die nunmehr seit über 100 Jahren im Einsatz sind. Auch das ist mit Sicherheit ein Grund für die hervorragende Wasserqualität am See.

Wie vorher schon beschrieben, werden die Netze immer am Abend ausgebracht. Solch ein Fischernetz ist ca. 50 Meter lang und 18 Meter hoch. Zur Zeit betreiben die Fischerei Rudi Amort und sein Sohn Thomas. Es ist also zu hoffen, dass die traditionelle Fischerei hier hinten auch weiterhin bestand hat. In größeren Tiefen gehen in erster Linie die Saiblinge ins Netz und weiter oben zappeln die Hechte um ihr Leben. Die Hechte bleiben am Leben und werden im Fischerhäuschen in ein Aquarium eingesetzt. Dort schwimmen diese dann bis sie ein Kunde auswählt. Dann wird der Fisch aus dem Aquarium genommen und ganz frisch zubereitet.

Zubereitung der Fische

Der Rest des Fangs wird ganz traditionell eingesalzen, über Nacht eingelagert und am nächsten Morgen ca. vier Stunden lang geräuchert. Diese Fische können die Gäste gleich in der Fischerstube zu sich nehmen oder sich für den Abend einpacken lassen. Eine ganz besondere kulinarische Spezialität gibt es jedes Jahr im Herbst. Dann werden kleine Saiblinge in einem Holzkasten über glimmendem Buchenholz eine dreiviertel Stunde lang geräuchert. Dieser geräucherte Fisch ist der so genannte „Schwarzreiter“, den schon die Fürstpröbste als Delikatesse anderen Staatsgästen servieren ließen.

Das Fischerhäuschen befindet sich im Übrigen direkt neben der Weltberühmten Kirche und dem Wirtshaus auf St. Bartholomä. Diese Halbinsel wird jährlich von rund 550.000 Besuchern angesteuert. Diese Besucher sind meistens Urlaubsgäste oder Tagesausflügler und werden mit den Elektrobooten der staatlichen Seenschifffahrt transportiert. Viele von den Gästen machen natürlich auch beim Fischer halt um die Köstlichkeiten aus dem saubersten See von Bayern zu genießen.

Die Fische aus dem See gibt es auch nur hier hinten. Der Fang wird komplett hier hinten am See verarbeitet und verkauft. Je Hektar Wasserfläche werden so zwischen fünf und acht Kilogramm gefangen. Das entspricht einem Jahresertrag von drei bis fünf Tonnen Fisch. Damit der Fisch am Königssee nicht ausgeht, sorgt der Fischer selbst für Nachwuchs. In der Aufzuchtstation schwimmen in den Brutstätten in fünf Bassins bis zu 40.000 kleine Fische. Es werden hierbei vorwiegend Seeforellen und Saiblinge für die Schwarzreiter gezüchtet.

Bei einem Gewicht von ca. 80 bis 100 Gramm werden die Fische wieder in den See ausgesetzt. Nun dürfen die Fische knappe drei Jahre im See verbringen bis Sie vom Fischer wieder gefangen und verarbeitet werden. Der jetzige Pächter Rudi Amort fischt schon seit 1958 auf dem Königssee. Im Jahr 1967 übernahm er die Firma und somit das Fischrecht von seinem Maister Michael Rummel, der zusätzlich in der Zwischenzeit sein Schwiegervater geworden war.

Der Sensationsfang

Die Fischereisaison dauert am Königssee von März bis Oktober. In der ruhigeren Nebensaison wird die Zeit genutzt um das Boot und die Netze zu kontrollieren und zu reparieren. Der größte, jemals im Köngissee gefangene Fisch befindet sich heute im Gasthaus gleich neben dem Fischerstüberl. Im Jahr 1976 fing der Fischer Rudi Amort eine Seeforelle mit einer Länge von 1,25 M. Diese Forelle wog stattliche 27,5 Kilogramm und wurde präpariert.

So gibt es auf dem saubersten See von ganz Bayern auch ein wirtschaftliches Treiben, dass im Einklang mit der Natur betrieben wird - die Natur und auch das Ausflugsziel bleibt erhalten, von dem alle Gastgeber wie Hoteliers, Vermieter von Zimmer und Ferienwohnungen, ja eigentlich die gesamte Region abhängig sind.

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